Ballondilatation (PTCA) und Stentimplantation
Ballondilatation (PTCA) und Stentimplantation
Bei der Koronarangioplastie (Koronardilatation; PTCA) werden verengte Koronararterien ohne Operation mittels eines Ballonkatheters erweitert. Beim Eingriff wird zusätzlich eine Metallstütze (Stent) implantiert, um die erneute Verengung zu verhindern.
Die Koronarangioplastie wird angewendet, wenn eine oder auch mehrere Herzkranzgefässe höhergradige Engstellen aufweisen. Dabei solle die Minderdurchblutung mit Sauerstoffmangel des Herzmuskels (Ischämie) und Beschwerden wie Brustschmerzen (Angina pectoris) oder Atemnot (Dyspnoe) verhindert werden.
Koronarangioplastie bei kurzstreckigen Einengungen der Herzkranzgefässe
Der interventionelle Eingriff findet im Herzkatheterlabor mit einer Lokalanästhesie im Bereich des Handgelenks oder der Leiste statt. Die Therapie wird meist in weniger als einer Stunde durchgeführt.
Die Therapie eignet sich bei Patienten mit kurzstreckigen Einengungen, die nicht alle Herzkranzgefässe betreffen. Bei multiplen oder längerstreckigen Einengungen kommt in der Regel primär eine Bypass-Operation in Frage.
Die Vorbereitungen für eine Koronarangioplastie sind vergleichbar mit der Linksherzkatheter-Untersuchung. Im Anschluss an die Darstellung der Herzkranzgefässe wird über einen Führungskatheter ein feiner Führungsdraht in das erkrankte Herzkranzgefäss und über die Engstelle in die Gefässperipherie vorgeschoben.
Ballondilatation und Stent
Über diesen Draht wird nun ein feiner Katheter, an dessen Ende ein kleiner Ballon angebracht ist, in den Bereich der Engstelle gebracht. Mittels hydraulischem Druck kann der Ballon nun auf den ursprünglichen Durchmesser des Gefässes (zwei bis sechs Millimeter) aufgeblasen werden.
Durch das Aufblasen des Ballons wird der Blutfluss unterbrochen, was zu vorübergehenden Brustschmerzen führen kann. Ergänzend zur Ballondilatation wird ein röhrenförmiges Metallgitter (Stent) eingesetzt. Nach Einbringen des Ballonkatheters in den Bereich der Engstelle wird der Stent auf seine definitive Grösse entfaltet und abgesetzt. Das Metallgitter verbleibt im Gefäss und wird nach wenigen Wochen von körpereigenem Gewebe überwachsen.
Nach Abschluss der Koronarangioplastie werden entweder weitere Engstellen behandelt oder die Katheter entfernt und die Punktionsstelle wie bei der Koronarangiographie mittels Verschlusssystem verschlossen und gegebenenfalls ein Druckverband angelegt.
Verhalten nach dem Eingriff
Nach der Entfernung des Druckverbands und erfolgreicher Mobilisation kann der Patient die Klinik in der Regel am Folgetag des Eingriffs verlassen und wieder die gewohnten Aktivitäten aufnehmen.
Nach Stent-Implantation müssen die Patienten zusätzlichen Blutverdünnung für einige Wochen Medikamente (z.B. Aspirin, Plavix, Brilique) einnehmen. Häufig gibt es einen kleinen Bluterguss (blauer Fleck) um die Punktionsstelle. Solange er weich und weitgehend schmerzlos ist, besteht kein Grund zur Sorge. Die Rückbildung dauert ca. 2-3 Wochen.
Herzkatheter-Untersuchungen und Stent-Interventionen
Herzkatheter-Untersuchungen
Bei einer Herzkatheter-Untersuchung werden Herz und Herzkranzgefässe mit Hilfe des Röntgenverfahrens untersucht. Nach Betäubung erfolgt ein Einstich im Bereich der Unterarmarterie oder Leiste. Die Untersuchung dient primär dazu, krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefässe zu untersuchen. Mit Hilfe von Kontrastmittel werden die Herzkranzgefässe auf dem Monitor sichtbar gemacht. Im Rahmen der Untersuchung können auch therapeutische Massnahmen wie einer Erweiterung einer Engstelle oder eine Stent Einlage durchgeführt werden.
Als CTO (chronic total occlusion) wird ein kompletter Verschluss einer Koronararterie bezeichnet. Unter körperlicher Belastung können diese chronisch verschlossen Gefässe zu Beschwerden führen. Falls man sich für eine Wiedereröffnung entscheidet, ist in der Regel ein doppelter arterieller Zugang erforderlich. Der Eingriff wird im Hause von sehr erfahrenen interventionellen Kardiologen durchgeführt.
Als erster Schritt werden Katheter in beide Herzkranzgefässe vorgebracht und Kontrastmittel injiziert. Die Eröffnung erfolgt zumeist antegrad. Dazu wird versucht, den Verschluss mit Drähten unterschiedlicher Härte und Beschichtung zu passieren. Alternativ kommt eine Eröffnung von der Rückseite des Gefässes in Frage. Die Behandlung wird durch eine Dilatation und zumeist auch Stenteinlage abgeschlossen.
Ballondilatation (PTCA) und Stentimplantation
Bei der Koronarangioplastie (Koronardilatation; PTCA) werden verengte Koronararterien ohne Operation mittels eines Ballonkatheters erweitert. Beim Eingriff wird zusätzlich häufig eine Metallstütze (Stent) implantiert, um die erneute Verengung zu verhindern.
Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist eine genetisch bedingte Erkrankung des Herzmuskels. Bei Ihr besteht eine ausgeprägte Hypertrophie des Myokards. Symptome sind Atemnot, Brustschmerzen und Bewusstlosigkeiten durch die Verengung des Ausflusstraktes und des erhöhten Druckes im Herzen. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines plötzlichen Herztodes.
Falls medikamentöse Massnahmen nicht ausreichen, kann eine perkutane Alkoholablation des Septums durchgeführt werden. Dabei wird hochprozentiges Ethanol in einen Seitenast injiziert, dadurch kommt es zu einem induzierten Untergang der Herzmuskelmasse im gewünschten Bereich. Die häufigste Komplikation (ca. 10% aller Fälle) stellt eine Schrittmacher Notwendigkeit nach Intervention dar.