Kathetergestützter Ersatz der Aortenklappe (TAVI)
Kathetergestützter Ersatz der Aortenklappe (TAVI)
Transkatheter Aortenklappenimplantation (TAVI), Aortenklappen-Ballonvalvuloplastie
Der TAVI ist ein minimal-invasives Implantation-Verfahren für den Ersatz einer verengten Aortenklappe. Wenn die Aortenklappe stark verkalkt, verengt oder undicht ist, können die Beschwerden, insbesondere Herzinsuffizienz das Herz schädigen. Bei der TAVI-Methode wird über ein Katheter-System eine neue, biologische Klappenprothese am schlagenden Herzen an der richtigen Stelle implantiert. Im Ergebnis wird die Funktion der Aortenklappe ersetzt.
Die TAVI-Methode wurde als Konzept für Hochrisiko-Patienten entwickelt, die entweder über 80 Jahre alt sind und noch zusätzliche Risikofaktoren wie Niereninsuffizienz aufweisen oder schon einmal am Herz operiert wurden. Heute wird die interventionelle Methode des Aortenklappen-Ersatzes immer häufiger auch bei Patienten mit tieferem Risiko angewandt.
Vorbereitung der TAVI-Intervention
Vor der TAVI-Intervention erfolgen vorbereitende Untersuchungen: Herzultraschall (Echokardiographie), Herzkatheterdiagnostik mit Darstellung der Herzkranzgefässe und ggf. einer Messung der Druckwerte im Lungenkreislauf, Computertomographie mit Darstellung des Herzens und der Zugangsgefässe.
Dämmerschlaf als Narkose bei der TAVI-Methode
Auf die Narkose wird auch bei der minimalinvasiven TAVI-Methode nicht völlig verzichtet. Häufig ist jedoch keine Vollnarkose notwendig. Dabei wird eine lokale Betäubung oder ein Dämmerschlaf („Kardioanalgosedierung“) angewendet. Der Vorteil des Verzichts auf eine Vollnarkose besteht darin, dass der Eingriff für den Patienten weniger belastend ist.
Ablauf der TAVI-Implementation
Bei der TAVI-Implementation wird über die Leistenarterie (Femoralarterie) und Hauptschlagader (Aorta) die auf ein Kathetersystem “gefaltete” biologische Herzklappe unter Röntgendurchleuchtung in die verengte und verkalkte Aortenklappe positioniert und freigesetzt.
Der Blutfluss über der Herzklappe wird während der Klappenfreisetzung durch eine schnelle Stimulation des Herzens über eine vorübergehend eingebrachte Schrittmachersonde minimiert.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Ballon-expandierbaren und selbstexpandierenden Klappensystemen. Das individuell optimale System wird aufgrund der anatomischen Bedingungen ausgewählt. Anschliessend wird das Kathetersystem entfernt und die Punktionsstellen im Bereich der Zugangsgefässe werden vernäht. Die Eingriffszeit beträgt ca. 30-60 Minuten.
Verhalten nach Eingriff
Nach der Intervention ist eine Überwachung für mindestens zwölf Stunden nötig, für circa sechs Stunden sollte Bettruhe mit einem Druckverband eingehalten werden. Insgesamt muss mit einem stationären Aufenthalt von mindestens zwei Nächten für den Eingriff gerechnet werden.
Therapien erkrankter Herzklappen
Herzklappenfehler können alle 4 Klappen des Herzens betreffen. Erkrankungen der Herzklappen sind eine Verengung (Stenose) oder Undichtheit (Insuffizienz).
Bei einer Stenose kann das Blut wegen der verengten Herzklappe nicht richtig ausgetrieben werden. Bei der Insuffizienz fliesst das Blut wieder in die entsprechende Herzhöhle zurück, statt in den Körper gepumpt zu werden. Leichte Herzklappenfehler verursachen wenige Beschwerden und brauchen meist keine spezielle Therapie, jedoch sollten Sie verlaufskontrolliert werden. Schwere Fehler werden in der Regel durch eine Operation an der Klappe behoben.
Die Aortenklappe ist eine von vier Herzklappen. Die Aortenklappe pumpt sauerstoffhaltiges Blut aus dem Herzen in die Hauptschlagader und körperkreislauf.
Eine Verengung der Klappe entsteht durch Verkalkung. Dadurch kommt es häufig zu Atemnot, Schwindel oder Schmerzen im Brustkorb, da eine Minderdurchblutung des Körpers entsteht. Die einzige kurative Therapie ist der Ersatz der kranken Herzklappe.
Eine neue Herzklappe kann minimal invasiv über die Blutgefässe eingesetzt werden. Nach Punktion der Leistenarterie wird die Herzklappe, über ein Katheter System ins Herz vorgeschoben und im Bereich der alten Klappe abgesetzt. Dies ist die sogenannte TAVI (transcatheter aortic valve implantation).
Die Mitralklappe befindet sich zwischen der linken Vor- und Hauptkammer des Herzens. Die Mitralklappe gewährleistet, dass Blut aus der Lunge durch den linken Vorhof in die linke Herzkammer fliessen kann. Schliesst die Klappe nicht mehr vollständig, nennt sich diese Erkrankung Mitralklappeninsuffizienz, Sie ist die zweithäufigste Herzklappenerkrankung im Erwachsenenalter. Durch die Mitralinsuffizienz kann es zu einer Rückstauung des Blutes in die Lunge kommen, überdies fehlt das sauerstoffreiche Blut im Körperkreislauf und verursacht Beschwerden.
Die Mitralinsuffizienz lässt sich anhand ihrer Ätiologie in eine primäre und sekundäre Insuffizienz einteilen. Bei sekundär bedingten Mitralinsuffizienzen ist ein chirurgisches Vorgehen oft nicht möglich. Hier im Hause können wir 2 verfahren anbieten.
Das so genannte Edge-to-Edge-Verfahren setzt zwischen die Klappensegel der Mitralklappe einen Clip, der die Segel zusammenzieht. Dieser Clip wird über einen von der Leiste eingeführten Katheter vorgebracht und unter Röntgen und transösophagealer Echo-Kontrolle implantiert. Dazu ist teilweise eine Vollnarkose notwendig. Alternativ kommt das Carillon Mitral Contour System in Frage, eine minimalinvasive Therapie. Die implantierte Spange umfasst zwei Anker, die über einen Draht miteinander verbunden sind. Es wird mithilfe einer kathetergestützten Technik über die Halvene in die Herzkranzvene eingesetzt und führt zu einer deutlichen Reduktion der Mitralinsuffizienz durch Raffung der Klappe.