Herzinfarkt als Gefahr
Herzinfarkt als Gefahr
Bei einem Herzinfarkt hat die Arteriosklerose die Herzkranzgefässe teilweise oder komplett verschlossen. Dabei können die mit Plaques verstopften Innenräume der Gefässe den Herzmuskel nicht mehr mit genügend Blut und Sauerstoff versorgen.
Aufgrund der gestörten Durchblutung können lebensgefährliche Rhythmusstörungen und ein Stillstand des Herzkreislaufs auftreten.
Ein Herzinfarkt kann lebensbedrohlich sein! Deshalb ist es wichtig, die Warnsignale eines Herzinfarkts so früh wie möglich zu erkennen.
Symptome
Plötzliche starke Schmerzen in der Brust, und zwar im vorderen linken Brustbereich oder hinter dem Brustbein sind ein klassisches Anzeichen für den Herzinfarkt (Herzanfall). Die Schmerzen können drückend, stechend oder brennend sein.
Weitere Anzeichen für einen Herzinfarkt sind ein heftiger Druck oder ein sehr starkes Einschnürungsgefühl im Brustkorb als würde „ein Elefant auf der Brust stehen". Hinzu kommen starke Angst, Angstschweiss mit kalter, fahle Haut.
Vorboten des Herzinfarkts
Auch wenn bei vielen Patienten der Herzinfarkt plötzlich und ohne Vorboten kommt, so treten gemäss Studien in ca. 50 % der Herzinfarktpatienten Symptome auch 24-48 Std. vor dem eigentlichen Herzinfarkt auf.
Die Ursachen und Symptome der koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Vorboten des Herzinfarkts. So leiden viele Patienten schon Jahrzehnte davor unbemerkt an einer Koronaren Herzkrankheit (KHK).
Prof. Dr. med.
Tushar Chatterjee
Facharzt Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin
Ursache und Risikofaktoren
Ein Herzinfarkt entsteht meist durch ein Blutgerinnsel, das ein Herzkranzgefäss völlig verstopft. In der Regel ist die betroffene Arterie zuvor bereits durch Ablagerungen aus Fett und Kalk/Plaques an der Innenwand verengt. Der Herzmuskelabschnitt, der vornehmlich durch dieses Herzkranzgefäss versorgt wird, bekommt nicht mehr genug Sauerstoff. Er kann dann innerhalb weniger Stunden absterben. Im schlimmsten Fall stirbt der Patient am akuten Herztod.
Die Arterienverkalkung im Bereich der Herzkranzgefässe ist ein Risiko für die koronare Herzkrankheit (KHK) und das Risiko eines Herzinfarkts. Die Risiken Alter, Genetik und Geschlecht kann der Patient nicht beeinflussen. Hingegen können Lebenswandel, Übergewicht, Ernährung und Bewegung als wichtige Risikofaktoren gezielt angepasst werden.
Diagnose
Das EKG ist für die genaue Diagnose eines Herzinfarkts sehr wichtig. Dabei lässt sich feststellen, ob es sich um einen sogenannten Herzinfarkt mit ST-Streckenhebung (ST-Hebungsinfarkt, STEMI) oder einen Herzinfarkt ohne ST-Streckenhebung (Nicht-ST-Hebungsinfarkt, NSTEMI) handelt.
Bei einem Herzinfarkt ist die PTCA-Therapie (Perkutane transluminale koronare Angioplastie) die erste Wahl für den Patienten. Unter Umständen kann im weiteren Verlauf eine chirurgische Bypass-Operation notwendig sein.
Behandlungs-Optionen
Eine Arteriosklerose kann nicht rückgängig gemacht werden. Oberstes Therapieziel ist die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Weiterentwicklung der Erkrankung aufzuhalten. Auf jeden Fall gilt es einen erneuten Herzinfarkt zu verhindern.
Ein gesunder Lebensstil. und die Behandlung der Risikofaktoren (Cholesterinwerte, Bluthochdruck; Rauchen und Diabetes etc.) helfen, das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten oder zu verlangsamen.
Wenn die Erkrankung nicht ausreichend durch gerinnungshemmende Medikamente kontrolliert werden kann, kommen Aufdehnung der Herzkranzgefässe (PTCA/PCI) mit dem Katheter mit einer anschliessenden Stent-Implantation oder eine herzchirurgische Bypass-Operation als Therapie-Methoden in Frage.
Erkrankungen der Herzkranzgefässe
Die koronare Herzkrankheit (KHK) beginnt mit Ablagerungen von Fett- und Kalkablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefässe. Fachleute sprechen von Plaques. in den Herzkranzgefässen. Die Ablagerungen führen zu Verengungen (Stenosen) oder Verschlüssen der Koronararterien. Dadurch wird das Herzmuskelgewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Patienten haben zumeist Schmerzen im Brustbereich bei Belastungen (Angina pectoris).
Patienten mit koronarer Herzkrankheit leiden an der durch eine Arteriosklerose bedingten Verkalkung und Verhärtung der Herzkranzgefässe.
Dadurch erhalten Teile des Herzens zu wenig oder gar kein Blut. Das häufigste Symptom ist die Angina Pectoris. Folgen der koronaren Herzkrankheit können ein Herzinfarkt oder gar ein Herz-Kreislauf-Stillstand sein.
Bei Arteriosklerose verengen und versteifen die Arterien langsam. In der Folge kann die Durchblutung der Arterien stark nachlassen, dass betroffene Organe schlechter funktionieren.
Die Erkrankung kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen.
Bei der Angina pectoris führt eine akute Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff und Nährstoffen zu ausgeprägten Schmerzen in der Herzgegend.
Die Ursache für die Herzenge ist die altersbedingte Arteriosklerose, ein erhöhter Blutdruck und/oder Cholesterinspiegel. Dabei kommt es zur Verengung eines oder mehrerer Herzkranzgefässe.
Bei einem Herzinfarkt hat die Arteriosklerose die Herzkranzgefässe teilweise oder komplett verschlossen.
Aufgrund der gestörten Durchblutung können lebensgefährliche Rhythmusstörungen und ein Stillstand des Herzkreislaufs auftreten.
Herzkatheter-Untersuchungen und Stent-Interventionen
Herzkatheter-Untersuchungen
Bei einer Herzkatheter-Untersuchung werden Herz und Herzkranzgefässe mit Hilfe des Röntgenverfahrens untersucht. Nach Betäubung erfolgt ein Einstich im Bereich der Unterarmarterie oder Leiste. Die Untersuchung dient primär dazu, krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefässe zu untersuchen. Mit Hilfe von Kontrastmittel werden die Herzkranzgefässe auf dem Monitor sichtbar gemacht. Im Rahmen der Untersuchung können auch therapeutische Massnahmen wie einer Erweiterung einer Engstelle oder eine Stent Einlage durchgeführt werden.
Als CTO (chronic total occlusion) wird ein kompletter Verschluss einer Koronararterie bezeichnet. Unter körperlicher Belastung können diese chronisch verschlossen Gefässe zu Beschwerden führen. Falls man sich für eine Wiedereröffnung entscheidet, ist in der Regel ein doppelter arterieller Zugang erforderlich. Der Eingriff wird im Hause von sehr erfahrenen interventionellen Kardiologen durchgeführt.
Als erster Schritt werden Katheter in beide Herzkranzgefässe vorgebracht und Kontrastmittel injiziert. Die Eröffnung erfolgt zumeist antegrad. Dazu wird versucht, den Verschluss mit Drähten unterschiedlicher Härte und Beschichtung zu passieren. Alternativ kommt eine Eröffnung von der Rückseite des Gefässes in Frage. Die Behandlung wird durch eine Dilatation und zumeist auch Stenteinlage abgeschlossen.
Ballondilatation (PTCA) und Stentimplantation
Bei der Koronarangioplastie (Koronardilatation; PTCA) werden verengte Koronararterien ohne Operation mittels eines Ballonkatheters erweitert. Beim Eingriff wird zusätzlich häufig eine Metallstütze (Stent) implantiert, um die erneute Verengung zu verhindern.
Die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) ist eine genetisch bedingte Erkrankung des Herzmuskels. Bei Ihr besteht eine ausgeprägte Hypertrophie des Myokards. Symptome sind Atemnot, Brustschmerzen und Bewusstlosigkeiten durch die Verengung des Ausflusstraktes und des erhöhten Druckes im Herzen. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten eines plötzlichen Herztodes.
Falls medikamentöse Massnahmen nicht ausreichen, kann eine perkutane Alkoholablation des Septums durchgeführt werden. Dabei wird hochprozentiges Ethanol in einen Seitenast injiziert, dadurch kommt es zu einem induzierten Untergang der Herzmuskelmasse im gewünschten Bereich. Die häufigste Komplikation (ca. 10% aller Fälle) stellt eine Schrittmacher Notwendigkeit nach Intervention dar.