ICD-Kontrollen

ICD-Kontrollen

Schnelle Rhythmusstörungen erkennen und kontrollieren

Einige Herzerkrankungen können die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von gefährlichen Herzrhythmusstörungen erhöhen. Hierzu gehören z.B. Vernarbungen im Herzmuskel nach Herzinfarkt, Erkrankungen des Herzmuskels selbst, angeborene Herzfehler oder auch Erkrankungen des elektrischen Systems des Herzens. Mit Hilfe von eingepflanzten Defibrillatoren können schnelle Rhythmusstörungen (Tachykardien) aus den Herzkammern erkannt und behandelt werden.

Kammertachykardien sind häufig sehr schnell (150-250/min) und können in Kammerflimmern (>300/min) übergehen. Versucht die Herzkammer, angetrieben von der krankhaften Rhythmusstörung, so schnell zu schlagen, kann effektiv kein oder zu wenig Blut gepumpt werden. In über 80% sind ventrikuläre Herzrhythmusstörungen Ursache für einen plötzlichen Herztod.

Defibrillator

Ein Defibrillator erfüllt alle Grundfunktionen eines Herzschrittmachers. Das heisst er nimmt die eigenen Herzaktionen des Patienten wahr und gibt ein Signal in Vorhof und/ oder Herzkammer ab wenn eine Herzaktion des Patienten ausfällt, so dass es nicht zu einer Pause der Herzaktionen kommt. Ein Herzschrittmacher korrigiert zu langsamen Herzschlag oder Pausen. Treten schnelle Herzrhythmusstörungen auf, kann ein Herzschrittmacher diese lediglich protokollieren.

Ein Defibrillator erkennt ob eine Tachykardie vorliegt und unterscheidet es ob es sich um Herzaktionen ausgehend von den Vorhöfen oder von den Herzkammern handelt. Wird eine Kammertachykardie erkannt, arbeitet er mit verschiedenen Therapiezonen und beginnt die Herzaktionen zu zählen und den Therapiezonen zuzuordnen. Endet eine Tachykardie spontan beendet der Defibrillator seine Zählung. Ist dies nicht der Fall und der Zähler voll, beginnt der Defibrillator eine Therapie welche das Ziel hat die Tachykardie zu beenden. Je nach Geschwindigkeit der Tachykardie wird er versuchen, dass Herz noch schneller zu stimulieren oder er gibt direkt im Herzen einen Schock ab.

Alle diese Ereignisse werden, teils mit EKG-Ausschnitt, protokolliert und können bei der Defibrillatorkontrolle ausgelesen werden.

Defibrillatorkontrollen

Anlässlich der Defibrillatorkontrollen werden wir Sie nach ihrem Befinden und eventuell aufgetretenen Problemen befragen. Jeder Defibrillator kann über ein Abfragegerät ausgelesen und umprogrammiert werden. In ihrem Defibrillatorausweis sind die Marke und das Modell Ihres Defibrillators vermerkt, so dass jeder weiss mit welchem Gerät der Defibrillator abzufragen ist. Über einen Programmierkopf nimmt das Abfragegerät Kontakt mit Ihrem Defibrillator auf und übertragt alle Daten auf den Kontrollbildschirm.

Zusätzlich legen wir den Patienten EKG-Elektroden an, so dass wir auf dem Kontrollbildschirm parallel ein aktuelles EKG sehen.ie meisten Defibrillatoren sind so programmiert, dass sie sich täglich automatisch selbst kontrollieren. Diese Daten werden uns angezeigt, fehlende Messdaten erheben wir während der Kontrolle. So werden die Wahrnehmung ihrer eigenen elektrischen Herzsignale und auch die Reizschwellen an den Elektroden ausgemessen.

Die Reizschwelle ist der Energiewert, welchen ein Schrittmacher an der Elektrode minimal abgeben muss, damit der Herzmuskel auf das Signal reagieren kann. Zusätzlich werden die Impedanzen der Elektroden und die aktuelle Batteriespannung überprüft. Alle Messwerte werden auch im Verlauf seit der Implantation bewertet. Abweichungen von den bisher vorhandenen Messungen können z.B. auf einen Defekt an den Elektroden hindeuten. Des Weiteren werden alle Protokolle bezüglich Herzrhythmusstörungen ausgelesen und bewertet. Abschliessend werden alle Parameter und Therapieeinstellungen überprüft und ggf. angepasst.

Defibrillatoren überprüfen wir in der Regel zweimal jährlich. Sie werden für die Termine aufgeboten, damit diese nicht vergessen gehen. Häufig kombinieren wir weitere kardiologische Kontrollen dazu da Patienten mit Defibrillatoren aufgrund ihrer Herzgrunderkrankung eine engmaschige kardiologische Betreuung benötigen. Bemerken Patienten Probleme mit ihrem Defibrillator oder hatten Sie eine Schockabgabe sollten Sie sich jederzeit in unserer Praxis melden.

Verschiedene Herzerkrankungen führen dazu, dass Patienten Geräte zur Überwachung des Herzrhythmus und/oder zur Therapie von Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche implantiert (eingepflanzt) werden müssen. Diese Geräte müssen in regelmässigen Abständen durch einen Arzt kontrolliert werden. Teilweise wird zu den ärztlichen Kontrollen ein Homemonitoring kombiniert.

Der implantierte Herzschrittmacher muss regelmässig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass ein eingesetzter Schrittmacher funktionstüchtig bleibt. Dabei können Fehlfunktionen im frühen Stadium festgestellt werden, bevor es zu Problemen kommt. Nach der Implantation erfolgen erste Tests in der Klinik. Die zweite Kontrolle ist nach 4-6 Wochen fällig. Im späteren Verlauf und bei Beschwerdefreiheit sind die Kontrollen in sechsmonatigen Abständen üblich.

Eine regelmässige Kontrolle des Schrittmachers ist unverzichtbar. Die Schrittmacher werden von aussen mit einem speziellen Programmiergerät, das auf der Haut über dem Schrittmacher platziert wird, eingestellt. Das ICD speichert alle aufgetretenen Herzrhythmusstörungen. Bei der Kontrolle werden die gespeicherten Daten analysieren und u.U. die Programmierung des ICD angepasst.

Bei der CRT Kontrolle wird ein Telemetriekopf auf der Haut über dem Schrittmacher aufgelegt. Bei der Untersuchung wird der Ladezustand der Batterie und die Funktion der Elektroden kontrolliert. Zudem wird die Programmierung des Schrittmachers auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Mit der Kontrolle kann gewährleistet werden, dass das das Gerät störungsfrei funktioniert und der Alltag optimal bewältigt werden kann.

Der implantierte Ereignisrekorder (Loop-Rekorder oder auch Event Rekorder) dient der Diagnose bisher nicht erkannter Herzrhythmusstörungen. Ein Ereignisrekorder hat eine Batterielaufzeit von 3 bis 6 Jahren. Die Nachsorge und Kontrolle der Ereignisrekorder erfolgen alle 4 bis 6 Monate. Mit der Kontrolle kann gewährleistet werden, dass das das Gerät störungsfrei funktioniert und der Alltag optimal bewältigt werden kann.